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The Irish Folk Festival

50 years living the dream 1974-2023
Magnetic Music

12.11.2023

19:00 Uhr

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Wenn man in Irland gefragt wird, wie es einem so geht, hört man oft: „Living the dream“. Es ist eine positive Antwort. Man schaut nach vorne, hat Ideale und ist dabei, seine Träume zur Wirklichkeit wer­den zu lassen. Genau das ist und war die trei­bende Kraft hinter dem Irish Folk Festival (IFF), das 2023 sein 50jähriges Jubiläum feiert.

Mit einer Multivision schicken wir das Publi­kum auf eine Zeitreise in die Vergangenheit und alte Legenden werden wieder auf der Leinwand erscheinen. Manche sind leider nicht mehr unter uns, aber in unseren Herzen leben sie weiter. Um die glorreiche Vergangenheit schön auszubalancieren, stehen drei junge frische Programmpunkte auf der Bühne, die ihren „Living the dream“- Sound von heute zelebrieren.

BRISTE - THE LADIES THEY COULD NOT BREAK

Schon lange bevor der Begriff „Frauenquote“ auf dem geistigen Horizont unserer Gesellschaft auftauchte, waren Künstlerinnen beim IFF bestens vertreten. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum! Gut 60 Prozent sind Frauen. Also liebe Damen, das IFF bedankt sich für eure Treue mit der aufregendsten Frauenband Nordirlands. Vorhang auf – hier kommt Briste!

Die vier jungen Frauen kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Dank ihrer Eltern, die sie Woche für Woche von einem „Fleadh“ zu anderem fuhren, jammten sie als Kinder mit Gleichgesinnten. So schnappten sie viele musikalische Ideen in ganz Irland auf. Aber sie mussten auch im musikalischen Wettkampf gegen die besten ihrer Generation bestehen. Emma Robinson, Alison Crossey, Joanna Boyle und Rachel Toman räumen in ihrer Jugend so machen Ulster oder All Ireland Champion Titel ab. 2015 ist es so weit, dass sie Briste gründen. Briste bedeutet auf Gälisch zerbrochen oder kaputt. Passte damals einfach zum damaligen Befinden. Ein Bein und Arm im Gips plus zwei gebrochen Herzen. Diese therapiert eine Frauenband mit super positiver Musik. Sie jungend Damen haben jede Menge spannende Ideen für raffinierte Gesangsarrangements und pfeilschnelle Instrumentals.

Emma, Alison, Joanna und Rachel leben nach dem guten alten Sprichwort „Scherben bringen Glück“.  Ihre Musik ist positiv und erfrischend. Der Briste Sound hat eine heilende Wirkung. Sie sind einfach „the ladies they could not break“.

Ihre internationale Karriere beginnt in den USA. Es ist also kein Zufall, dass etwas Country und Americana in das Repertoire Eingang findet. Vor allem bei der Mehrstimmigkeit des Gesangs hört man die amerikanischen Roots.  Mit dem in Irland anerkannten Produzenten Dónal O’Connor, dessen Vater Gerry O’Connor schon vor 45 Jahren beim IFF gespielt hat, nehmen sie ihr feines Debüt Album auf. 

CATHAL MURPHY - A SINGER/SONGWRITER EXTRAORDINAIRE

Cathal ist beim IFF kein Unbekannter. Man wird sich sicher an die jüngste Band aller Zeiten erinnern, die je am IFF  teilgenommen hat. Das waren CUIG und Cathal hat die Fans nicht nur mit seiner Stimme, sondern auch mit seinem expressiven Schlagzeugstil verzaubert. Seitdem hat er sich auch als Singer/Songwriter und Gitarrist etabliert. Sein lässiges und gut abgehangenes Gitarrenspiel passt wunderbar zu seiner tiefenentspannten Stimme. Wer an zu hohem Blutdruck leidet, der wird nach ein zwei seiner Songs diesen auf Bestwert gesenkt haben. Cathal’s Songs sind einfach Baldrian für die Seele.

Belfast hat viele Singer/Songwriter hervorgebracht, die Soul, Blues, Jazz, Pop stimmig unter einen Hut brachten und trotzdem eindeutig irisch zu verorten sind. „Van the Man“ kommt da z.B. einem in den Sinn. Cathal Murphy ist dabei in dem großen Fortsetzungsroman der Belfaster Singer/Songwriter ein frisches Kapitel zu schreiben. Sein Song „Carry on“ wurde von der irischen Fluglinie mit dem Kleeblatt für eine internationale Kampagne verwendet und kam auf gut 650.000 Views. Damit die Session am Ende durch die Decke geht, nehmen wir für ihn auch ein Schlagzeug mit. 

DALLAHAN - DARK HORSEMEN OF TRADITION

Der Begriff „Dullahan“ kommt aus der irischen Mythologie und steht für gefallene Helden, die als Geistererscheinung in Form eines kopflosen Reiters weiterleben. Ihren Kopf tragen sie oft unter dem Arm mit sich. Mit Rüstung, Schild und Schwert bewaffnet wird der Dullahan als Todesomen gedeutet. Weil aber der Sound von Dallahan mit Banjo, Fiddle, Akkordeon und Gitarre quicklebendig angeprescht kommt, hat man das „u“ mit einem „a“ ersetzt. Das Quartett arrangiert die Tradition nach einem ähnlichen Prinzip. Ein traditioneller Riff wird in kleinen Schritten immer wieder umgebaut und bekommt so ein völlig neues Eigenleben. Ein Ostinato wird weitergesponnen und entwickelt eine eigene Dynamik. Jack Badcock, Bennedict Morris, Ciaran Ryan und Andrew Waite sind Baumeister, die dem Fluß ihrer Musik immer wieder einen Staudamm in den Weg setzen. Sie stauen die musikalischen Wassermassen so lange auf, bis der Damm nachgibt und die Musik ungestüm durchbricht. In ihren Kompositionen schlummert Sprengkraft, die etwas völlig Befreiendes auslöst. Die Zuhörer können sich auf ein musikalisches Feuerwerk freuen, das auch Glanzlichter der Balkan Musik und amerikanischen Roots hat. Jazz, Funk, Pop verbinden sich organisch mit den traditionellen Themen.  Für kontemplative Stimmung stehen die Songs aus der Feder von Jack Badcock. Diese Stimme geht einem unter die Haut.

Dallahan feiern 2023 das 10-jährige. Sie blicken auf 4 CDs zurück und Konzerte rund um den Globus. Darunter die wichtigsten Festivals für keltische Musik in den USA, UK, IRL, DK und sogar Nepal. Jetzt sind D + CH dran. Ladies and Gentlemen aufgepasst! Hier kommen die „dark horsemen of tradition“!