Puccinis „Turandot“ ist ohne Chor und Extrachor nicht vorstellbar und für jeden Regisseur eine ganz besondere Herausforderung, sie szenisch mit dieser großen Besetzung auf die Bühne zu bringen.

>>Mit Chor zu arbeiten ist für mich ein bisschen wie Extrembergsteigen, es ist sehr anstrengend, man muss sich besonders gut vorbereiten, es ist echt herausfordernd, aber es beschert mir auch große Glücksgefühle. Man kann mit dieser Menschenmasse Bilder schaffen und eine Wucht erzeugen, die man sonst nicht herstellen kann. Deswegen arbeite ich sehr gerne mit Chor.<< sagt Regisseur Holger Potocki in einem Interview in Theater Jetzt! - Das Magazin des Landestheaters | Ausgabe 22/ August-Oktober 2023

Aber auch für den Chordirektor Francesco Damiani ist es eine besondere Aufgabe: >>Wenn 50 Menschen wirklich piano singen, ist das ein ganz anderer Effekt als wenn 20 Menschen mezzopiano singen müssen, weil sie anders nicht über das Orchester zu hören sind. Das gleiche gilt für forte.<<  

Diese Oper zieht aber noch ganz andere Seiten auf. Mittendrin ist die chinesische Prinzessin mit ihren mörderischen Rätselfragen, die sie jedem Heiratsbewerber stellt, um nicht heiraten zu müssen, und ein weiteres großes Rätsel ist, was der Puccini erfahrene Regisseur Holger Potocki, der zuletzt die selten gespielte Oper „Das Mädchen aus dem goldenen Westen“ in Hagen mit großem Erfolg auf die Bühne gebracht hat, aus dieser einzigartigen Oper machen wird. Erste Eindrücke gab es beim Saisonauftakt im Detmolder Schlosspark.

Die Proben laufen in Detmold weiter auf Hochtouren. Die Premiere wird dort am 15. September sein. Schon eine Woche später wird  dieses wunderbare Stück Musiktheater bei uns zu Gast sein.
Puccini hat die Oper nicht mehr vollenden können. Der orchestrierte Finalschluss fehlt. Doch den wird das hochmotivierte Ensemble mit einer besonderen Spielfassung in Szene setzen.

Seien Sie gespannt, wie das Landestheater das Rätsel um den Schluss lösen wird.

Ihre Musikdramaturgin
Helga Christel Gemsa